Allgemeine Beschreibung
Unser Tanklöschfahrzeug - kurz TLF8/18 W - wurde von der Fa. Schlingmann im Jahr 1989 aufgebaut. Basis für diesen Aufbau war ein Universal-Motorgerät - kurz Unimog - vom Typ 435 der Mercedes Benz AG aus Stuttgart Untertürkheim in der Ausführung U 1300 L. Wie die Bezeichnung TLF8/18 W verrät, handelt es sich um Fahrzeug mit einer fest installierten Pumpe (FP 8/8), die einen Volumenstrom von 800 Liter Wasser pro Minute bei einem Nenndruck von 8 bar liefert. Die 18 steht für die im Tank des Fahrzeug mitgeführte Menge von 1800 Liter Löschwasser, das W für ein geländetaugliches Fahrzeug, das sich auch für einen Einsatz bei Waldbränden eignet.
Die Fahrgastzelle kann für Arbeiten am Triebwerk abgeklappt werden und bietet Platz für eine Besatzungsstärke von 1/2. Neben dem Fahrer kann also ein weiterer Trupp aus zwei Feuerwehrmitgliedern mitfahren. Der Kastenaufbau bietet über fünf Aluminium-Rollläden Zugriff auf die Gerätefächer und die Rosenbauer-Pumpe, die im Heck verbaut ist. Sie wird über eine Zapfwelle vom Motor angetrieben und kann im Fahrerhaus pneumatisch zugeschaltet werden. Ebenfalls im Heck befindet sich die Schnellangriffseinrichtung, die direkt mit Wasser beaufschlagt werden kann und so auf kurzen Strecken sofort einsetzbar ist. Über die Dachluke im Fahrerhaus kann die zweite Schnellangriffseinrichtung auf dem Dach verwendet werden, mit der auch ein Löschen aus dem langsam fahrenden Auto möglich ist.
Motorisierung
Angetrieben wird das TLF 8 von einem turbogeladenen direkteinspritzenden Dieselmotor der Baureihe 352 A mit einem Hubraum von 5675 ccm. Dieser teilt sich auf 6 Zylinder mit jeweils einer Bohrung von 97 und einem Hub von 128 mm. Die Verdichtung des Motors liegt bei 16 :1 und einem minimalen Verdichtungsdruck von 20 bar. Das Aggregat liefert eine Nennleistung von 124 kW (168 PS) bei ca. 2800 U/min bzw. ein maximales Drehmoment von 520 Nm bei der Drehzahl von 1800 U/min.
Kennungswandler
Die vom Aggregat abgegebene Kraft wird über einen hydrodynamischen Drehmomentwandler an das Getriebe weitergegeben. Für das Einlegen einer der Gänge ist eine Schaltkupplung verbaut. Das Getriebe besteht aus einem 8-Gang-Synchron-Stirnradschaltgetriebe mit einer Nachschaltgruppe und einem Verteilergetriebe, sodass 8 Vor- und 8 Rückwärtsgänge zur Verfügung stehen, deren Übersetzungen zwischen 13,01 (1. Gang) und 0,97 (8. Gang) liegen.
Der Normale Antrieb erfolgt über die Hinterräder, für Fahrten in schwierigem Gelände ist jedoch der Antrieb aller Räder vorgesehen. Auf losem Untergrund, bei großen Steigungen oder Gefällen und schwerem Zugbetrieb kann der Ausgleich gesperrt werden.
Gewichte, Fahrwerk und Bremsen
Für Verzögerung des Fahrzeugs sorgt ein hydraulische Zweikreisbremsanlage die druckluftbetätigt ist und auf die Scheibenbremsen an Forder- (zwei Zangen pro Rad) und Hinterachse (eine Zange pro Rad) wirken. Die Druckluftanlage hat einen Voratsdruck von 16,0 bis 18,5 bar und einen maximalen Betriebsdruck von 9,5 bar. Der Achsabstand beträgt 3250 mm, die Spurweite liegt bei 1860 mm. Die angenäherten Abmessungen für die Länge, Breite und Höhe betragen in der Reihenfolge ihrer Nennung 6100, 2440 bzw. 2700 mm.
Für die Achsen ist ein zulässige Achslast von jeweils 4000 Kg angegeben, das zulässige Gesamtgewicht beträgt 7490 Kg, sodass diese Fahrzeug mit einem Führerschein der ehemaligen Klasse drei bewegt werden darf. Die Zuladung liegt bei maximal 2590 Kg, womit sich das Leergewicht von 4900 Kg ergibt. Die Anhängelast liegt bei 1500 Kg.
Der Unimog der Mercedes Benz AG ist im Guiness Buch der Rekorde als erstes Fahrzeug verzeichnet, das eine 100 %ige Steigung aus eigener Kraft bewältigen kann.
Sonstige Bestückung
Im folgenden finden sich die auf dem Fahrzeug verlasteten Gerätschaften.
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